Auch beim Reiten

Unsere Jüngste ist Pferdebegeistert, so hat sie auch schon einige Turniers gewonnen, und so kam es das wir letzten Samstag auf den Reiterhof ihres vertrauens verbrachten, wo sie schon 5 Jahre lang dabei ist. Es war ein normales Programm, abwechselnd ernsthafte Wettbewerbe, Dressur oder Springen, zwischendurch spaßhafte Nummern, die dazu dienen, den normalen Mitglied auch eine Changse zu geben mit Rosette und Pokal nach Hause zu kommen.

Was mich ungläubig aufhören ließ, war die Preisverleihung nach den Springen: Marti war gerade bereit die Preise zu vergeben, als die Cheffin über den Lautsprecher System fragte ob einer der Damen, es waren junge Mädchen zwischen 17 und 20, etwas dagegen hat von Marti den Preis in Empfang zu nehmen, ich musste erstmal Nachdenken ob ich richtig gehört habe.

Sagen wir mal was über Marti, er war schon früh auf den Beinen gewesen, die physisch anstengenden Arbeiten zu verrichten, auch ist er der Springlehrer vom Hof, vor 3 Jahren wurde dieser Hof nirgends mehr  zu Turniere eingeladen, weil der Ruf so schlecht war, inzwischen haben sie schon einige Gewinne in größeren Turniers in der Gegend zu verzeichnen,  und die Lohrbeeren die Mitglieder mit Springen gewonnen haben, waren einzig und allein Marti zu verdanken, das machte er in seiner Freizeit, bekam zwischen wenig und nichts dafür bezahlt, dazu verrichtete er auch alle lästigen Aufbau und Abbau Arbeiten selber, alle Mädchen die längere Zeit seine Springkurse belegen, können es, letztes mal wurde das Springturnier abgebrochen, ohne Siegerin weil alle seine Schülerinnen 3 saubere Runden hintereinander hin gelegt hatten. Das war ganz und gar sein Verdienst, und nun wird beiläufig gefragt ob er auch würdig wär, seinen Schülerinnen den Preis zu reichen.

Hier fühle ich mich an er Wendezeit in Südafrika erinnert, als 1990 die Wende angekündigt war und es viele Gespräche mit Kollegen, Bekannte usw. gab, wunderten wir uns das besonders die liberalen unter den Weißen sich die Wut der Schwarzen eingefangen hatten,man machte uns klar, das jeder Schwarze mehrmals täglich  Demütigungen zu ertragen hatte, nicht weil die Menschen so Bösartig waren, sondern weil das schon so lange so Gang und Gebe war, das Niemand mehr drüber nachdachte, Niemand ausser die Betroffenen. So wäre es 1990 in einen upmarket Reitstall in den sehr liberalen norden Johannesburg s, durchaus denkbar, das die Sprecherin mal nachfragt ob die Teilnehmer auch den nötigen Liberalismus besitzen, sich den Preis von einen der genetisch herausgeforderten geben zu lassen, ohne das sich Jemand Gedanken macht was genau dieser Herausgeforderte darüber denkt.

Heute hatten wir aus den Artikel von Leif. L. Eser gelernt, das man bei der Musterung für die Wehrmacht, bei der Intimuntersuchung der Männer, oft durch Ärztinnen, auf den Sichtschutz gegenüber der Schreiberin verzichtet wird, aus Rücksicht auf die Gefühle der Schreiberin, als ob der Junge Mann der bei der Intimuntersuchung, nun ein Publikum über sich ergehen lassen muß, nicht als ob er egal wäre, sonder weil er ganz egal ist, sogar bei der Bundeswehr, ist das Gefühl einer einzigen Frau tausendmal wichtiger wie das von Hunderten Männern.

Ähnlich steht es um Marti, bei den Mädchen ist er sehr beliebt, auch die Chefin weiß seine Dienste sehr zu schätzen, es war nichts böses gemeint, die Minderwertigkeit von Männern in der Gesellschaft hat sich schon so durch gesetzt, das sie schon automatisch angesprochen wird, Sie wird von allen als selbstverständlich angenommen und Niemand denkt sich etwas dabei, genau wie die gesellschaftlichen Gewohnheiten in Apartheid Süd Afrika, nur schlimmer, weil ausnahmslos alle Schreiberlinge in den Mainstream Medien täglich abstreiten das es so etwas gibt, und auch täglich behaupten, es wäre doch wenn überhaupt, andersrum. Dieses Übel, der Feminismus, ist schon zu lange mit uns, jeder extra Tag an den wir uns nicht davon trennen, ist noch ein Tag zu viel.

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